Hilfe bei Blasenschwäche


Beckenbodentraining – aber wie?
Eine liegende Frau mit Baby in den Händen trainiert ihr Becken
mauritius images / Mariia Boiko / Alamy / Alamy Stock Photos
Beckenbodentraining hilft bei Inkontinenz

Eine Blasenschwäche kann im Alltag sehr belastend sein. Ursache ist häufig ein schwacher Beckenboden, insbesondere bei Frauen nach Schwangerschaften. Helfen soll ein gezieltes Beckenboden-Training - doch wie sollte dies gestaltet sein?

Beckenboden stützt die Blase

Die Muskulatur des Beckenbodens schließt den Bauchraum ab und unterstützt die Schließmuskeln von Darm und Blase. Bei Frauen ist der Beckenboden häufiger geschwächt, vor allem nach Schwangerschaften. Als Folge kann bei Druck im Bauchraum, beispielsweise beim Tragen von Lasten oder beim Niesen, der Beckenboden die Schließmuskeln nicht mehr ausreichend unterstützen – und Urin geht ab. Das nennt man auch Belastungsinkontinenz. Gezieltes Training des Beckenbodens kann hier helfen. Dafür gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Trainingsmethoden. Die Organisation Cochrane hat nun untersucht, welche Trainingsformen am besten helfen.

Wirkung nach 3 Monaten erfasst

Cochrane hat dafür 63 Studien mit knapp 5.000 Teilnehmer*innen ausgewertet. Die meisten Teilnehmer*innen waren im mittleren Alter sowie mehrmals schwanger gewesen. Die Wirkung des Trainings wurde in den meisten Studien nach 3 Monaten erfasst. Dazu wurden die Teilnehmer*innen unter anderem zum Urinverlust und zu Einschränkungen im Alltag befragt. 

Weitere Muskeln einbeziehen

Zur Trainingsform konnte Cochrane dabei einiges herausfinden. So ist häufigeres Training effektiv. Wer täglich geübt hat anstatt drei Tage die Woche, hat in einer der Studien eine positivere Wirkung auf die Inkontinenz. Dazu zeigte sich, dass ein umfassendes Training auch anderer Muskelgruppen wie Gesäß, Rücken und Beine einen positiveren Effekt auf die Lebensqualität hatte als das reine Beckenbodentraining. Umgekehrt verhielt es sich bei indirektem Beckenbodentraining durch Pilates oder Yoga. Hier verbesserte sich die Lebensqualität weniger stark als bei gezieltem Beckenbodentraining. Das Training darf also gerne über den Beckenboden hinausgehen, sollte diesen aber dennoch gezielt einbeziehen. Ob das Training in Gruppen oder Einzeln stattfand, hatte keinen Effekt. Für andere Fragen konnte übrigens keine eindeutige Antwort gefunden werden: Beispielsweise ob Training im Liegen oder Stehen wirksamer ist oder ob man den Beckenboden im Training maximal anstrengen sollte. 

Quelle: wissenwaswirkt.org

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